FeMiGG – Unterstützungsangebote für arbeitslose oder von der Arbeitslosigkeit bedrohte Frauen mit Migrationshintergrund im Kreis Groß-Gerau
Studien zur Bildung von Migrant*innen haben gezeigt, dass europaweit Frauen stärker gefährdet sind, nicht an einem Sprachkurs teilzunehmen und daher eher von Arbeitslosigkeit und Isolation bedroht sind. Viele Frauen nutzen weder das Angebot eines Integrationskurses zum Spracherwerb noch das der professionellen Hilfen.
Vieles deutet darauf hin, dass immigrierte Frauen eine spezifischere Unterstützung brauchen als sie durch allgemeine Integrationsangebote abgedeckt werden kann. Wir, die Kreisvolkshochschule Groß-Gerau, haben daher ein besonderes Förderprogramm für Frauen mit Migrationshintergrund entwickelt.
Zeit für eigene Bildung
Eine Vielzahl immigrierter Frauen hat gar keine oder nur sehr wenig Schul- und Lernerfahrung. Hier müssen behutsam Anreize geschaffen werden, kontinuierlich ein Lernangebot wahrzunehmen und sich in einem formellen, später eventuell auch koedukativen, Kontext zu bilden. Insbesondere Mütter haben hier besonderen Bedarf: Wer kümmert sich um die Kinder, während sie lernen? Betreuungsfreundliche Lern- und Unterrichtszeiten – vormittags und bei Bedarf mit angeschlossener Kinderbetreuung – sollen hier den geeigneten Rahmen schaffen.
Dadurch werden in dem Projekt auch basale Lernkompetenzen und Selbstmanagement gefördert: Sich Zeit nehmen für die eigene Bildung und persönliche Bedürfnisse wahrnehmen. Es wird außerdem auch Förderung im Bereich digitaler Bildung geben sowie eine fortlaufende Begleitung und Beratung durch das pädagogische Team.
Das Projekt
Es geht bei FeMiGG also einerseits um Sprachmittlung – niedrigschwellig und an die Lebenswelt der Frauen angepasst. Wenn nötig werden hier auch erste Schritte in die Alphabetisierung genommen.
Andererseits geht es aber auch um die Erweiterung der Handlungs- und damit Integrationsfähigkeit der Frauen. Neben Themen wie Gesundheit und Bildung werden auch Rollenbilder, daran verknüpfte Erwartungen, Irritationen und auch erweiterte Entscheidungs- und Aktionsräume, diskutiert.
Mütter nehmen darüber hinaus eine Schlüsselrolle für die nachhaltige Integration ihrer Kinder ein. Aufklärung über die möglichen Bildungswege zu leisten und eine Kommunikation mit Schule oder Kindergarten zu ermöglichen, bringt nicht nur einen Gewinn an Autonomie für die Frauen, sondern auch Zukunftschancen für die Kinder.
Die Ziele des Projekts sind: In mindestens 15 Wochen sollen Migrantinnen mit wenig Lernerfahrung an Sprachbildung herangeführt und ihnen eine gesellschaftliche Orientierung ermöglicht werden.
Dieses Projekt wird aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF) gefördert. Das ist das wichtigste Instrument der EU für die Förderung von Beschäftigung und sozialer Eingliederung.